Presssitz

Was ist ein Presssitz?

Ein Presssitz bezeichnet eine Verbindungstechnik, bei der ein zylindrisches Bauteil (z.B. Welle oder Buchse) mit einem anderen Bauteil (z.B. Nabe oder Gehäuse) durch Aufpressen verbunden wird. Dabei wird das Außendurchmesser des einen Bauteils so dimensioniert, dass es in das Innendurchmesser des anderen Bauteils passt, jedoch mit einer gewissen Presskraft eingepresst werden muss.

Dimensionierung und Toleranzen

Die Dimensionierung eines Presssitzes erfolgt unter Berücksichtigung der spezifischen Anforderungen der Anwendung, wie Drehmomentübertragung, axiale Belastungen und Umgebungseinflüsse. Die Toleranzen sind eng gehalten, um eine optimale Passung und eine sichere Fixierung zu gewährleisten.

Vorteile eines Presssitzes

Presssitze bieten mehrere Vorteile:

  • Hohe Festigkeit: Durch die Presspassung wird eine robuste und belastbare Verbindung erzielt.
  • Keine zusätzlichen Befestigungselemente: Reduzierung der Teileanzahl und Kosten.
  • Wartungsfreiheit: Einmal montiert, erfordert der Presssitz in der Regel keine weitere Wartung.

Anwendungen von Presssitzen

Presssitze finden in verschiedenen Anwendungen Verwendung:

  • Getriebewellen: Verbindung von Zahnrädern und Wellen in Getrieben.
  • Lagergehäuse: Fixierung von Lagern in Gehäusen.
  • Hydraulikzylinder: Verbindung von Kolbenstangen mit Zylinderrohren.

Fertigung und Montage

Die Fertigung von Presssitzverbindungen erfordert präzise Bearbeitungstechniken wie Drehen, Schleifen oder Honen, um die erforderlichen Toleranzen und Oberflächengüten zu erreichen. Die Montage erfolgt oft durch Pressen oder Kühlmontage, bei der der temperaturbedingte Aufweitungsunterschied genutzt wird.